Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Familie Bischoff ursprünglich aus Miltenberg stammt. Hier lässt sich die Familie schon 1470 mit "Johann Episcopus (= (lat.) Bischof) de Miltenberg" als Student in Wien nachweisen. Johann Peter Bischoff, der Sohn des Richard Bischoff, war in der Zeit zwischen 1690 und 1697 in Miltenberg wohnhaft und als Wollenweber beruflich tätig. Dies ist wahrscheinlich auf verwandtschaftliche Beziehungen zurückzuführen. Die Familie Bischoff zählte in Miltenberg auch mehr Vertreter im 17. Jahrhundert als in Amorbach.

Neben dem erwähnten Richard Bischoff, wohnte noch ein Peter Bischoff in Amorbach. Sein Sohn Johannes (* 08.03.1630) erlernte das Rotgerberhandwerk wahrscheinlich von seinem Vater und zog endgültig nach Miltenberg, wo dieser Teil der Familie großes Vermögen und Ansehen erwarb. Die Geschwister Philipp Joseph und Maria Josepha Bischoff, Nachfahren dieser Linie in Miltenberg, haben testamentarisch 1817 eine der bedeutendsten Stifungen der Gegend gegründet. Dieser Bischoffische Fonds ist bis heute noch in Miltenberg überaus aktiv und hat sehr viel für Bildungseinrichtungen und ärmere Bürgerinnen und Bürger getan. Die Stadt Miltenberg hat zum Anlaß des 175 Jahre Bestehen des Fonds eine Festschrift für die Familie Bischoff aufgesetzt. ("Das Beste unserer Vaterstadt Miltenberg. Die Familie Bischoff und ihre Stiftung von 1817").

In Amorbach war das Häfner- bzw. Töpferhandwerk bei den hier lebenden Bischoffs vorherrschend. Über mehrere Generationen wurde es bis in das 20. Jahrhundert weitervererbt. Einige Werkstücke sind heute noch im Heimatmuseum zu besichtigen. In Amorbach, sowie in Miltenberg, leben noch heute zahlreiche Vertreter dieser Familie, welche sich heute am Ende des Namens nur mit einem "F" schreiben.

Katholische Taufregister Amorbach (1757-1803)
1792, S. 119
Decembris 3. Maria Apollonia f.l Francisci Christopheri Bischoff figoli et Eva Barbara
nata Scheuermann conjugum levavit Anna Barbara conjuge Amor Gramm civis in Amorbach
Katholisches Kirchenbuch Amorbach (1804-1822)
1816 3. September 9 hora inthron. hic Sol. Joes Josephus f.l. Andrea Fertig civis et linteotextoris
huis et Theresia nata Müller conjuge, an. 29, cum Sol. Maria Apolonia f.l. Francisis Christopheri Bischof
senatoris et figoli et Eva Barbara p.m. n. Scheuermann conjuge an. 23
Testibus Andrea Fertig civis huius et Amor Gramm civis et fabro
Katholisches Kirchenbuch Amorbach (1823-1877)
1844, S.293
Maria Apollonia Förtig| Webersfrau, katholisch| Haus Nr. 50| verheiratet| Lungenentzündung|
Gestorben: 19. Dezember, 2 Uhr nachts| Begraben: 21. Dezember| Alter: 52 Jahre | Horsch|

Katholisches Kirchenbuch Amorbach (1711-1757), S.29
1765 15. Mart. Baptizatus est Franciscus Christopherus Fil. legitimus Ignatii Bischof figoli undt
bürger Maria Eva suscepit Melchior Meixner bürger undt becker dahier
Katholisches Kirchenbuch Amorbach (1757-1804), S. 304
1790 Januar 13 Franciscus Christopherus, Amoris Bischoff civ. huis et Clara nata Bognerin
fil. leg. cum hon. virg. Barbara, Bartholomai Scheuermann et Eva nat. Kruegerin conj. fel. leg.
Testibus Peter Trotzmann et Valentin Scheuermann
Katholisches Kirchenbuch Amorbach (1823-1875), S. 234
1834| Nr. 29| Christoph Bischof| Häfner Katholisch| Amorbach (Haus)Nr. 18| Verheiratet | Todesursache: Zehrung|
2. Mai abends 10 Uhr| Begraben: 6. Mai (mit Totenschein)| 69 Jahre (alt)| Seuffert (Kaplan)